Am Vorabend des Palmsonntags versammelten sich zahlreiche Menschen vor dem Friedhofskreuz in Peggau. Es war ein freudiges Wiedersehen für viele, die sich lange nicht begegnet waren – eine Atmosphäre der Gemeinschaft und Verbundenheit erfüllte den Platz.
Pfarrer Dr. Hüttl segnete die mitgebrachten Palmzweige, bestehend aus Weidenkätzchen, und hatte auch einige echte Ölzweige dabei. Die freiwilligen Spenden dafür kommen Christinnen und Christen in Palästina zugute, die aktuell unter schweren, unmenschlichen Bedingungen leben müssen.
In seiner Predigt sprach Dr. Hüttl ein zentrales Thema an: die Gefahr überhöhter Erwartungen – sowohl an andere als auch an uns selbst. Solche Erwartungen können psychisches Leid und körperliche Not verursachen. Besonders in unserer Zeit, geprägt von ständiger Kommunikation und sozialen Medien, nehmen Mobbing, Ausgrenzung und öffentliche Verurteilungen drastisch zu.
Dr. Hüttl erinnerte an Jesus, der vor rund 2.000 Jahren von seinem Volk als politischer Befreier erwartet wurde. Weil er sich jedoch für einen gewaltfreien Weg entschied, wurde er enttäuscht und schließlich grausam hingerichtet. Doch sein Geist – geprägt von Achtung, Toleranz und Vergebung – ist bis heute ein Wegweiser für ein friedvolles und gelingendes Miteinander.
Die Botschaft lautete klar: Wir sollten weder an andere noch an uns selbst überzogene Erwartungen stellen.
Nach der feierlichen Messe gingen die Menschen – oft nach angeregten Gesprächen – mit ihren gesegneten Palmbuschen erfüllt und gestärkt nach Hause.
Dieser Abend zeigte einmal mehr, wie bedeutsam Rituale sind, die frei von Wettbewerb, Bewertung und Druck sind. Solche gemeinsamen Erlebnisse geben uns Halt, stärken unser Miteinander und wirken tief in unser Leben hinein.
DI N. Fank
Palmweihe 2025 in Peggau
Palmweihe 2025 in Peggau | Russold Simone & Hubert