Hier im Marienstüberl der Caritas Graz: Firmlinge auf Besuch
Wir - die Firmlinge Caro, Carla, Leonidas und ich - haben uns nach dem eindrucksvollen Besuch im LKH Graz am Esperantoplatz mit einem Kebap gestärkt und sind dann zu Fuß in die Kleiststraße 73 (eine Quergasse zur Mariengasse) gegangen.
Hier im Marienstüberl der Caritas ist gerade die 2. Ausspeisung an diesem Tag im Gang. 70 Personen finden im Speisesaal Platz - es wird täglich um 12 h und um 13 h für Menschen über 18 Jahre Essen angeboten. Es kommen Menschen, die arm sind, weil in ihrem Leben etwas danebengegangen sei, wie Sr. Elisabeth erzählt. Es seien Alkoholkranke, Drogen- oder Spielsüchtige oder Menschen mit anderen Problemen darunter.
Kinder bis 18 Jahren müssen von den Eltern versorgt werden, denn hier sei nicht das Milieu für Kinder und Jugendliche.
Am Morgen können Frühstückspakete abgeholt werden - an 3 Tagen werden Lebensmittel an bedürftige Familien abgegeben.
An diesem Samstag sind einige Frauen von der KFB Murau gekommen, um für 140 Menschen frisches Essen zu kochen und danach die Küche auch wieder sauber aufzuräumen.
An den meisten Tagen aber wird das Essen von einer Küche der Stadt Graz bereitgestellt.
Herr Adam Lamprecht leitet seit 2023 das Marienstüberl und organisiert zusammen mit den Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul und vielen Ehrenamtlichen diese "Ausspeisung" für die Ärmsten in Graz.
Schwester Elisabeth führt uns in die Kapelle hinauf, wo am Altar sofort die Inschrift GOTT IST DIE LIEBE ins Auge springt. Davor sind 2 Parte von heuer verstorbenen Marienstüberl-Besuchern – am Altar brennt eine Kerze für Papst Franziskus, der an diesem Tag beerdigt wird.
Die Schwester zeigt auf Bilder von einigen Heiligen und erzählt vom Hl. Vinzenz, einem französischen Priester, der sich schon im 16. Jhdt in Paris um Arme und Kranke gekümmert hat und als Begründer der heutigen Caritas gilt.
In Le Mieux in Frankreich gab es aber auch eine Frau, Luisa, die bestärkt durch Vinzenz, im Jahr 1633 die Barmherzigen Schwestern gründete und sich nach dem Tod ihres Mannes ganz dem Einsatz für die Armen widmete. Sie wurde als St. Louise von Marillac im März 1934 heiliggesprochen.
Alle diese Heiligen - und auch der Hl. Franziskus und die Hl. Elisabeth von Thüringen machen das, was Jesus gesagt hat: ICH BIN GEKOMMEN, UM DEN ARMEN DIE FROHE BOTSCHAFT ZU BRINGEN.
In der Mariengasse begann man schon vor 100 Jahren damit, den Bedürftigen Essen zu geben. Seit dem Fall der Mauer und dem Zerfall von Ex-Jugoslawien sind aber sehr viele Menschen gekommen, sodass die Barmherzigen Schwestern das nicht mehr alleine tragen konnten und die Caritas die Trägerschaft übernommen hat. Die Stadt Graz bezahlt das Essen. Die Freiwilligen HelferInnen kommen aus den Pfarren von Graz und Umgebung.
Sr. Elisabeth meint abschließend dankbar: Nur durch dieses Miteinander haben wir die Möglichkeit, all diesen Menschen Tag für Tag zu essen zu geben.
So wurde eine kleine Gruppe unserer Firmlinge an diesem Tag noch an einen weiteren Ort geführt, wo Gottes Heiliger Geist Menschen antreibt, die Welt menschlicher zu machen.